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Tipps für die
Gartenpflege

Standortwahl · Boden · Vorbereitung der Pflanzstelle ·

Richtig pflanzen · Düngen · Pflanzenschutz · Rückschnitt ·

Überwinterung

 

Standortwahl

Wählen Sie die richtige Pflanze für den gewünschten Standort. Wichtig sind dabei die Licht- und Bodenverhältnisse. Nehmen Sie für schattige, sonnige und halbschattige Standorte nur Pflanzen die an die jeweiligen Lichtverhältnisse angepasst sind. Beachten Sie den pH–Wert des Bodens. Pflanzen die an einen sauren oder basischen Boden angepasst sind, werden nicht, oder nur schlecht, im jeweils gegensätzlichen Milieu wachsen.

Achten Sie auf den Wasserbedarf der Pflanzen. Schauen Sie ob der Standort eher trocken oder etwa feucht ist und wählen Sie geeignete Arten. Wie ist die Textur (Körnung) des Bodens? Abhängig von der Zusammensetzung und Schichtung gibt es große Unterschiede in der Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Das ist wichtig, weil viele Pflanzen nicht zu trocken stehen wollen, aber auch keine stauende Nässe vertragen.

 

Der richtige Boden

Entsprechen die Bodenbedingungen an der Pflanzstelle nicht den Ansprüchen der Pflanzen welche Sie gerne dort pflanzen wollen, muss eine Bodenverbesserung oder ein Bodenaustausch vorgenommen werden. Dies gilt auch, wenn sich Bauschutt oder ähnliche Rückstände im Übermaß im Untergrund befinden.

Denken Sie daran, den für die am Standort vorgesehenen Pflanzen richtigen pH-Wert einzustellen. Die Voraussetzung, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, ist die Ermittlung des pH–Wertes. Das geht sehr einfach mit einem handelsüblichen pH–Wert Bodentest. Die pH–Wertbereiche des Bodens sind sind aufgeteilt in sauer (<6,5), neutral (6,5–7,5) und basisch (>7,5). Sollte der pH–Wert nicht den Ansprüchen der Pflanzen entsprechen, ist dieser durch gärtnerische Maßnahmen anzupassen.

Krümeliger Lehmboden ist optimal für die meisten gärtnerischen Zwecke und muss im Regelfall nicht verändert werden.

Sandige (leichte) Böden können Sie durch Einbringung von gut durchgerotteten Kompost verbessern.

In schweren (Ton-) Boden sollten Sie Gesteinsmehl und/oder Kompost einarbeiten.

Bei Moorbeetpflanzen bringen Sie Torf in den Boden ein oder tauschen diesen komplett aus.

Für Pflanzen die eher einen höheren pH-Wert bevorzugen kalken Sie den Boden.

Für Pflanzen welche keine stauende Nässe vertragen, ist es je nach Beschaffenheit der Ausgangsbodens eventuell notwendig, eine Drainageschicht aus Sand oder Kies einzubringen.

 

Vorbereitung der Pflanzstelle

Um optimale Wuchserfolge zu erzielen muss die Pflanzstelle vorbereitet werden.

Lockern Sie den Boden und entfernen sie alle Wurzelunkräuter. Um hartnäckige Unkräuter wie Winden, Giersch, Schachtelhalm oder Quecken zu bekämpfen ist es eventuell notwendig, die Pflanzfläche vor dem Pflanzen über einen längeren Zeitraum mit lichtundurchlässiger Folie oder Vlies abzudecken.

 

Richtig pflanzen — kinderleicht!

Bei flächigen Bepflanzungen legen Sie die Pflanzen zuerst aus. Denn wenn Sie an einer Ecke mit einer höheren Pflanzdichte als vorgesehen anfangen reichen die Pflanzen eventuell nicht für die gesamte Fläche.

Sobald Sie alle Vorbereitungen abgeschlossen haben pflanzen Sie die Stauden etwas tiefer als diese im Topf standen. Das ist notwendig weil der gelockerte Boden sich noch etwas senkt und so vermieden wird dass die Wurzeln nach einiger Zeit freiliegen. Danach müssen Sie die Pflanzen kräftig andrücken und gießen.

Blumenzwiebeln werden im Regelfall doppelt so tief gepflanzt wie die Zwiebel hoch ist.

Je nach Nährstoffbedarf der Pflanzen und Nährstoffangebot im Boden kann eine leichte Düngung notwendig sein.

 

Düngen

Die Hauptdüngung erfolgt im Frühjahr. Im Herbst düngen kann die Winterhärte der Stauden und Gehölze negativ beeinflussen.

Bedenken Sie dabei, viel hilft nicht immer viel. Düngen Sie bedarfsorientiert. Dabei sind Nährstoffbedarf der Pflanzen, Witterungsverlauf, Bodenbeschaffenheit und die Art des verwendeten Düngers zu berücksichtigen.

Manche Pflanzen wie Hauswurz (Sempervivum) und andere an nährstoffarme Standorte angepasste Pflanzen benötigen sehr wenig Dünger. Schmuck- und Prachtstauden benötigen dagegen recht viel Nährstoffe. Weiter kann der Boden je nach Zusammensetzung Nährstoffe besser oder schlechter speichern. Auch die Auswaschungsrate der Nährstoffe hängt von der Bodenbeschaffenheit ab.

Beachten Sie auch das nicht alle Dünger für alle Pflanzengruppen geeignet sind, so gibt es z. B. für Moorbeetpflanzen spezielle Dünger. Je höher der Stickstoffgehalt im Dünger ist desto bedachter müssen Sie diesen anwenden. Organische Dünger wie z. B. Hornspäne müssen erst mineralisiert werden um die ihnen innewohnenden Nährstoffe abzugeben. Es dauert zum Teil erheblich länger als bei Mineraldüngern bis die erwünschte Wirkung eintritt.

 

Pflanzenschutz — muss das sein?

Die wichtigste Regel beim Pflanzenschutz lautet, so wenig wie möglich und soviel wie nötig. Bei Beachtung der richtigen Standortwahl und Pflege lassen sich die meisten Probleme vermeiden oder zumindest minimieren. Schaffen Sie für Nützlinge günstige Bedingungen. Es ist nicht notwendig jede Schnecke und jede Blattlaus zu vernichten.

Schnecken: Nicht alle Schneckenarten sind pflanzenschädigend. Viele Schnecken fressen ausschließlich oder hauptsächlich abgestorbene organische Substanz und sind wichtige Akteure bei der Mineralisierung von Pflanzenresten und der Bodenbildung. Schnecken sind ab dem zeitigen Frühjahr, zum Teil schon bei Temperaturen um dem Gefrierpunkt unter der Schneedecke unterwegs. Da die Schnecken die Pflanzen schon im Austrieb abfressen, ist je nach Witterungslage und Region schon ab Februar/März eine Kontrolle erforderlich. Bei starken Auftreten von Schnecken streuen Sie breitwürfig Schneckenkorn. Da die Gelege von Schnecken viele Jahre im Boden überdauern können und nie alle Schnecken aus einem Gelege gleichzeitig ausschlüpfen, müssen sie dies über einen längeren Zeitraum wiederholen. Unabhängig davon sollten Sie angenehme Lebensbedingungen für schneckenverzehrende Nützlinge wie Igel und Kröten in Ihrem Garten schaffen.

Die Hauptschädlinge in Sachsen sind die Spanische Wegschnecke und die graue Ackernacktschnecke.

Einige Milben schädigen die Pflanzen direkt durch Nahrungsaufnahme und indirekt, indem sie als Überträger für Bakterien und Viren fungieren. Der beste Schutz ist die Förderung von Nützlingen. Bei starken Befall sind sogenannte Akarizide zur Bekämpfung notwendig. Welche Mittel aktuell zugelassen sind erfahren Sie bei dem in Ihrer Region zuständigen Pflanzenschutzamt. Nicht alle Milben sind Schädlinge. Z. B. sind die sogenannten Raubmilben ihrerseits Nützlinge.

Blattlausbefall kann zu Blütenfehlbildungen und Verkrüppelungen an der Pflanze führen. Blattläuse treten ab Mitte des Jahres verstärkt bis zum Teil massenhaft auf. Dies ist erstmal vollkommen normal und reguliert sich im Regelfall mit dem darauffolgenden Schlüpfen der Nützlinge von alleine. Bei geringeren Befall können Sie die Blattläuse abstreifen oder stärker befallene Triebe abschneiden. Bei starken Befall können systemisch wirkende Insektizide eingesetzt werden. Dies kann notwendig sein, da die Blattläuse auch als Vektoren (Überträger) und Türöffner für andere Schädlinge wie Viren, Pilze und Bakterien fungieren. Welche für Ihre Zwecke geeignet und zugelassen sind erfahren Sie bei dem in Ihrer Region zuständigen Pflanzenschutzamt. Weitere Maßnahmen sind das gezielte Ausbringen von Nützlingen und das Ansetzen und Ausbringen von Brennesselbrühe.

Käfer, Raupen etc: Viele Käfer sind Nützlinge, und ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge. Bei einem massenhaften Auftreten von Schädlingen aus diesen Gruppen helfen Insektizide. Die Insektizide wirken aber nicht selektiv sondern schädigen neben den Schädlingen auch immer die Nützlinge. Setzen Sie diese deshalb mit Bedacht und nach Möglichkeit nur punktuell ein. Dies gilt auch bei der Bekämpfung von Milben und Blattläusen. Um einem Übermaß an Raupen und Käfern vorzubeugen, ist es besser natürliche Feinde wie Vögel, Igel, Kröten, Spinnen, nützliche Insekten und Spitzmäuse zu fördern.

Pilze: Bei Pilzerkrankungen hilft am besten Vorbeugung, da Pilzsporen immer und überall, in der Luft und im Boden vorhanden sind. Maßnahmen die helfen sind die richtige Standortwahl, eine ausreichende Ernährung der Pflanzen und ein größerer Pflanzabstand damit die Pflanzen besser abtrocknen können. Sollten Sie bei Ihren Pflanzen einen starken Befall feststellen oder wollen vorbeugend etwas unternehmen, um z. B. Blattflecken bei Rosen und Malven zu vermeiden, können Sie sogenannte Fungizide verwenden. Welche Mittel Sie verwenden können, erfahren Sie bei dem in Ihrer Region zuständigen Pflanzenschutzamt. Bei Pilzbefall im Herbst lohnt sich eine Bekämpfung in der Regel nicht mehr. Bei einigen Erregern besteht Meldepflicht.

Viren und Bakterien: Anzeichen für einen Befall können atypische Verfärbungen, Wuchsdepressionen und Blattverkrüppelungen sein, sofern alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden. Sie können die Pflanze dann im Regelfall nur noch entfernen und fachgerecht entsorgen. Bei einigen Erregern besteht Meldepflicht.

Mäuse: Mäuse können effektiv mit Fallen und Fraßködern bekämpft werden.

 

Rückschnitt

Die wichtigste Schnittmaßnahme ist der Pflegerückschnitt, welcher im Frühjahr erfolgt. Stauden und Gräser werden in den meisten Fällen direkt über dem Boden abgeschnitten.

Niedrige Gräser, z. B. Segge (Carex) und Schwingel (Festuca) werden nicht zurückgeschnitten, bei diesen Pflanzen werden nur die abgestorbenen Blätter entfernt.

Bei Halbsträuchern wie z. B. Sonnenröschen (Helianthemum), Silber­wurz (Dryas) und Schleifenblume (Iberis) werden nur abgestorbene und störende Triebe entfernt.

Pilzbefall: Bei Pflanzen wie Rittersporn (Delphinium), Astern oder Flammenblumen (Phlox) ist es oft sinnvoll, diese bei starken Pilzbefall herunterzuschneiden. Der Neuaustrieb ist meist pilzfrei.

Standfestigkeit, Blütentriebe, Höhe: Sie können mit Hilfe von Schnittmaßnahmen die Standfestigkeit verbessern, die Anzahl der Blütentriebe vergrößern und die Höhe regulieren. Das funktioniert z. B. sehr gut bei vielen Astern, Flammenblumen (Phlox), Sonnenbraut (Helenium), Sonnenblume (Helianthus) und Winter­astern (Chrysanthemum). Dieser Schnitt erfolgt im Laufe des Mai.

Zweite Blüte: Viele Stauden wie z. B. Rittersporn und Schafgarbe (Achillea) können durch einen Rückschnitt direkt nach der Blüte nochmals zum Blühen angeregt werden. Dazu schneiden Sie die Stengel ca. 5 cm über dem Boden ab. Diese Maßnahme sollte mit einer kleinen Düngergabe kombiniert werden.

Schnittmaßnahmen sind auch wichtig um eine unkontrollierte Versamung von Stauden zu verhindern. In diesem Fall ist es ausreichend, die verblühten Blütenstände zu entfernen, wenn keine ästhetischen Gründe dagegen sprechen.

 

Überwinterung

Die meisten winterharten Stauden und Gräser benötigen keinen Winterschutz. Dennoch gilt es ein paar Dinge zu beachten. Wässern Sie die Pflanzen weiterhin, sollte es im Herbst trocken sein. Schneiden Sie erst im Frühjahr zurück. Verschiedene Schattenstauden wie z. B. Alpenveilchen (Cyclamen) benötigen eine Laubschicht in der sie besser überwintern. Entfernen Sie diese nicht.

Winterharte Pflanzen die in Kübeln und Trögen stehen müssen im Freien bleiben. Da so aber die Wurzeln stark dem Frost ausgesetzt sind, packen Sie die Gefäße im Winter bis zu deren Oberkante ein. Ist es im Winter frostfrei und trocken muss gegossen werden. Es besteht sonst die Gefahr dass die Pflanzen vertrocknen.

Bei Barfrost (Frost ohne Schneedecke) kann es notwendig sein wintergrüne Pflanzen mit Reisig abzudecken. Diese Maßnahme kann aber je nach Witterungsverlauf auch negative Auswirkungen auf die Pflanzen haben, so dass sie nur bei benannter Witterung angewendet werden sollte.

Bei Pflanzen wie z. B. Sonnenblumen (Helianthus) und Indianer­nesseln (Monarda) welche Rhizome (Sprossachsensysteme) dicht unter und auf der Erdoberfläche ausbilden, sollten Sie, wenn keine Schneesicherheit besteht, eine ca. 5 cm dicke Laubschicht als Frostschutz aufbringen.

Stauden und Gräser welche nur bedingt winterhart sind und im Freiland verbleiben müssen abgedeckt werden.

 

© 2011 Gregor Jentsch, Wiederveröffentlichung ganz oder teilweise bedarf vorheriger Genehmigung.

 

 

 

 

 

 

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